Zotteliger Blickfang:
Kleiner Moschusochse im Kölner Zoo geboren

Köln, 8. August 2019. „Alina“, so heißt das neue weibliche Moschusochsen-Jungtier
im Kölner Zoo. Es wurde am 15. Juni 2019 geboren. „Alina“ ist das zweite Kalb von
Mutter „Lya“, die vor sechs Jahren im Kölner Zoo geboren wurde.

Moschusochsen sind Paarhufer. Sie sehen zwar aus wie Rinder, ihre tatsächliche
Verwandtschaft ist trotz verschiedener Forschungsarbeiten aber immer noch unklar.
Die wissenschaftliche Bezeichnung „Ovibos“ bedeutet so viel wie „Schafochse“. Der
namensgebende Moschusgeruch lässt sich lediglich in der Brunstzeit im
Hochsommer wahrnehmen, wenn die Bullen mit dem Urin eine nach Moschus
riechende Substanz ausscheiden.

Das ist die Zeit, zu der sie im natürlichen Lebensraum, den niederschlagsarmen
Tundren der Arktis, ihre beeindruckenden Kämpfe um die in Herden lebenden
kleineren Weibchen austragen. Dabei galoppieren die Männchen frontal aufeinander
zu und prallen mit der Stirnpartie heftig zusammen. Die Widersacher stechen
einander außerdem in die Seiten, womit sie sich gelegentlich sogar tödlich verletzen.
Verlierer verlassen in der Regel die Herde und leben einzelgängerisch oder
schließen sich mit anderen männlichen Tieren zusammen.

Um den arktischen Winter zu überstehen, müssen Moschusochsen während des in
der Tundra sehr kurzen Sommers eine ausreichende Fettschicht anlegen. Ihre
Nahrung besteht dann aus nährstoffreichen Kräutern, den Blättern der Zwergweiden
und jungen Gräsern. Im Winter suchen sie Gebiete mit geringer Schneedecke auf,
unter der sie das verbliebene Gras hervorkratzen können. Ist der Boden vereist, weil
zu Beginn des Winters der Niederschlag als Regen gefallen ist, ist dieses
Winterfutter nicht mehr verfügbar und die Überlebenschancen sind deutlich reduziert.

Das dichte, lange Fell mit der sehr feinen Unterwolle reduziert Wärmeverluste unter
kalten und trockenen Bedingungen sehr wirkungsvoll. Allerdings schützt es nicht
gegen Nässe.

Die Herde der Grönland-Moschusochsen in Köln besteht derzeit aus vier Tieren.
Wenn das Jungtier größer ist, kann die Gruppe wieder zusammengeführt werden.
Neben dem Kölner Zoo halten in Deutschland der Krefelder Zoo, der Wildpark
Lüneburger Heide und der Tierpark Berlin Moschusochsen. Das
Erhaltungszuchtprogramm für sie wird im Zoo Kopenhagen geführt.