Das Vogelhaus von 1899 wurde im Stil einer russischen Kathedrale errichtet.
Hier wurde dem staunenden Publikum über viele Jahre eine beeindruckende Vielfalt exotischer Vögel gezeigt, darunter auch der seltene Große Paradiesvogel.
Das alte Vogelhaus wurde 1944 im Krieg fast vollständig zerstört. Lediglich die Dachkonstruktion und die vier Türme blieben weitgehend erhalten. Doch der Wiederaufbau ging schnell voran und das Vogelhaus konnte schon 1952 wieder eröffnet werden.
Der Baedecker feierte das neu eröffnete Haus als „größte Vogelsammlung Deutschlands“, u.a. mit Doppelhornvögeln, verschiedenen Aras, Tukanen, Sonnenvögeln und auch Kondoren. 1954 zogen zwei Schimpansen ein. In den Folgejahren kamen weitere Menschenaffen, die hier bis zum Umzug in das Urwaldhaus 1985 untergebracht waren.
Nach dem Umzug der Menschenaffen in das Urwaldhaus 1985 wurde das Haus nur noch mit südamerikanischen Affenarten besetzt: Krallenaffen, Springtamarine, Sakis, Uakaris, sowie Klammeraffen und Brüllaffen. In der Hallenmitte wurde ein großes Pflanzbeet errichtet. Die Affen hatten über Laufgänge Kontakt miteinander.
Das Haus war mittlerweile so baufällig, dass es nur noch begrenzt genutzt werden konnte. Im April 2019 wurde mit der Sanierung begonnen. Die alte Bausubstanz wurde nach und nach abgetragen. Lediglich die vier Türme sowie die Dachträger konnten erhalten werden. Die neu gegossenen Betonteile wurden denkmalgerecht nach historischen Vorlagen gearbeitet.
Die Bodenplatte im Erdgeschoss wurde entfernt und durch einen Besuchersteg ersetzt. Die Pflanzen wachsen jetzt aus dem Keller empor und die Besucher wandeln durch die Baumetage. So lässt sich der Etagenbau des südamerikanischen Regenwalds neu erleben. Das Haus wurde zu Ehren des Stifterehepaars Reichert umbenannt.
Der denkmalgerechte Umbau des Historischen Südamerikahauses wurde realisiert mit Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie mit Mitteln der Stadt Köln.