Moschusochsen sind Paarhufer. Sie gehören zur Unterfamilie der Ziegenartigen – auch wenn sie dem Aussehen nach gern für kleine Rinder gehalten werden. Der namensgebende Moschusgeruch lässt sich lediglich in der Brunstzeit im Hochsommer wahrnehmen, wenn die Bullen mit dem Urin eine nach Moschus riechende Substanz ausscheiden. Das ist die Zeit, zu der sie im natürlichen Lebensraum, den niederschlagsarmen Tundren der Arktis, ihre beeindruckenden Kämpfe um die in Herden lebenden kleineren Weibchen austragen. Dabei galoppieren die Männchen frontal aufeinander zu und prallen mit der Stirnpartie heftig zusammen. Die Widersacher stechen einander außerdem in die Seiten, womit sie sich gelegentlich sogar tödlich verletzen. Verlierer verlassen in der Regel die Herde und leben einzelgängerisch oder schließen sich mit anderen männlichen Tieren zusammen.
Um den arktischen Winter zu überstehen, müssen Moschusochsen während des kurzen Sommers eine ausreichende Fettschicht anlegen. Ihre Nahrung besteht dann aus nährstoffreichen Kräutern, den Blättern der Zwergweiden und jungen Gräsern. Im Winter suchen sie Gebiete mit geringer Schneedecke auf, unter der sie das verbliebene Gras hervorkratzen können. Ist der Boden vereist, weil zu Beginn des Winters der Niederschlag als Regen gefallen ist, ist dieses Winterfutter nicht mehr verfügbar und die Überlebenschancen sind deutlich reduziert. Das dichte, lange Fell mit der sehr feinen Unterwolle reduziert Wärmeverluste unter kalten und trockenen Bedingungen sehr wirkungsvoll. Allerdings schützt es nicht gegen Nässe.
Die Herde der Moschusochsen in Köln besteht derzeit aus sechs Tieren: zwei Weibchen, einem Männchen, zwei Jungtieren aus dem vergangenen Jahr und dem diesjährigen weiblichen Jungtier. Neben dem Kölner Zoo halten in Deutschland nur der Tierpark Berlin und der Krefelder Zoo Moschusochsen.
Fotos: Werner Scheurer