Nachwuchs im Kölner Zoo: Das Gorillaweibchen „Kissa" hat am 3. März ein Jungtier geboren. Der kleine männliche Gorilla wurde am Donnerstag letzte Woche von den Pflegern in den frühen Morgenstunden am Bauch der Mutter gefunden. „Kissa" wurde im Jahr 2004 im Heidelberger Zoo geboren und dort nicht von ihrer Mutter angenommen. Darauf wuchs sie vier Jahre in der Jungtieraufzuchtstation der Wilhelma Stuttgart zusammen mit anderen jungen Gorillas auf. Sie kam im September 2008 nach Köln und wurde über viele Monate in unsere Zuchtgruppe integriert. Sie wuchs dabei mit dem gleichaltrigen „Kito", dem momentanen Gruppenchef, gemeinsam auf. Als zukünftige Partner spielten sie bald viel zusammen. Glücklicherweise wurde 2010 das Gorillaweibchen „Gasira" in unsere Gruppe geboren und „Kissa" konnte somit beobachten und lernen, wie diese von ihrer Mutter „Gina" aufgezogen wurde. Wir sind sehr froh, dass „Kissa" sich gut um ihren kleinen Sohn „Kiano" – was „voller Freude" bedeutet – kümmert, ihn richtig hält, stillt und ihn gegen die Zudringlichkeit der anderen Gruppenmitglieder schützt. Auch „Kianos" Vater „Kito", der als Gruppenchef nach dem Tod seines eigenen Vaters vor zwei Jahren noch relativ unerfahren ist, hält die zwei älteren, kräftigen Gorillaweibchen der Gruppe von „Kissa" und ihrem Sohn fern. Wenn die Spannung zu groß wird, haben die Pfleger die Möglichkeit, „Kissa" über Nacht in unseren Absperrställen zur Ruhe kommen zu lassen und ihr Extrarationen zustecken zu können.

„Kiano" trank nach wenigen Tagen bereits regelmäßig und wird zu seinem wahrscheinlichen Geburtsgewicht von 2 kg sicher zugenommen haben. Die Schwangerschaft dauert bei Gorillas zwischen acht und neun Monaten. Entwöhnt werden sie mit zwei bis vier Jahren. Geschlechtsreif sind sie mit sieben bis acht Jahren. Gorillamänner bilden mit ca. 14 Jahren nach starkem Muskelaufbau einen silbergrauen Rücken aus, was ihnen die Bezeichnung „Silberrücken" einbringt. Dann buhlen sie mit Konkurrenten um die Rolle des Gruppenchefs einer Weibchengruppe.

Wir sind froh, dass wir mit der Geburt von „Kiano" an unsere langjährigen Zuchterfolge bei Gorillas anknüpfen können.